Kardio-CT
Die Computertomographie des Herzens
Die Computertomografie (CT) des Herzens hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Schwerpunkt dieses Verfahrens ist die Darstellung von Herzkranzarterien mit ihren eventuell vorhandenen Verkalkungen bzw. Verengungen.
Innerhalb von wenigen Sekunden wird dabei das gesamte Herz in einer Auflösung von einem halben Millimeter dreidimensional dargestellt. Auf diese Art und Weise werden u.a. bereits frühe Formen von Gefäßveränderungen erkannt noch bevor Durchblutungsstörungen auftreten.
Neben der hohen räumlichen Auflösung ist eine hohe zeitliche Auflösung wichtig, die eine Darstellung der sich bewegenden Herzgefäße ohne Bewegungsunschärfe erlaubt.
Der in unserer Praxis verwendete Computertomograf gehört zu den modernsten Geräten überhaupt. Er ermöglicht eine Darstellung des Herzens in einer doppelt so hohen zeitlichen Auflösung wie bei konventionellen Gleichzeitig ist die Strahlenbelastung in den letzten Jahren drastisch reduziert worden. Die durchschnittliche Strahlenbelastung liegt in unserem Institut bei etwas über 1 mSV.
Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten über die Möglichkeiten dieser Technologie, die häufig bei unklaren Beschwerden und nicht eindeutigen EKG- und Ergometrie-Befunden Klarheit schafft und einen Herzkatheter zu vermeiden hilft.
1. Vor der Untersuchung:
Überweisungsschein
Bitte bringen Sie den Überweisungsschein mit, den Sie von Ihrem behandelnden Arzt bzw. Ärztin von der bekommen haben
Krankenkassenkarte
Die Versichertenkarte Ihrer Krankenkasse nicht vergessen!
Vorbefunde
wie z.B. aktuelle Arztbriefe, Herzkatheterbefunde, OP-Protokolle, ...
Laborwert
z.B. bei Niereninsuffizienz muss der GFR kontrolliert werden. Zudem muss auch der TSH-Basal-Wert überprüft werden.
2. Unmittelbar vor der Untersuchung:
Bitte legen Sie folgende Gegenstände in der Kabine ab:
- Geldbörse, Münzgeld
- Kreditkarten
- Handy / Uhr
- Ohrringe, Schmuck, Piercings
- Zahnprothesen (Bei Magnetbefestigung bitte informieren) – klären
- Schlüssel/ Brillen
- Gürtelschnallen, BH
3. Während der Untersuchung:
Es erfolgt eine kontinuierliche Überwachung durch EKG's (Pulswelle, Atmung, Blutdruck werden überwacht)
Der bzw. die MTR kann jederzeit mit Ihnen reden. Sie erhalten einen Notknopf in Form eines Gummiballs. Ein leichtes Kribbeln der Haut ist eine harmlose Nervenstimulation.
In der Regel werden Sie bei Herzuntersuchungen durch die MTA aufgefordert jeweils für einige Sekunden die Luft anzuhalten. Atembewegungen haben einen Einfluss auf die Lage des Herzens im Brustkorb und somit auf die Bildqualität. Eine Wiederholung der jeweiligen Messungen könnte durch die Atembewegungen notwendig werden ist aber in der Regel problemlos möglich.
Während der Untersuchung kann es kalt werden, wir bieten Ihnen bei Bedarf eine Decke an.
4. Nach der Untersuchung:
Bitte denken Sie daran, falls Sie Kontrastmittel erhalten haben, nach der Untersuchung viel Wasser zu trinken.
Die Befundung erhalten Sie innerhalb sieben Werktagen nach der Untersuchung per Post zugestellt.
Kalk-Score Analyse
Nachweis einer Verkalkung der Herzkranzarterien
Die koronare Kalk-Score Analyse ist ein unkompliziertes und etabliertes Verfahren, das innerhalb von 1 – 2 Sekunden Klarheit darüber bringt, ob eine Verkalkung von Herzkranzarterien vorliegt. Da in gesunden Herzkranzarterien keine Verkalkung nachweisbar ist, identifiziert der Nachweis von Kalk eine bestehende Erkrankung (Arteriosklerose) der Herzkranzarterien. Das Ausmaß der Verkalkung ist messbar und wird in „Kalkscore nach Agatston“ (weniger häufig auch als Kalziummasse und -Volumen) angegeben.
Der fehlende Nachweis von Koronarkalk (Agatston Score 0) bietet eine gute prognostische Sicherheit in Bezug auf einen möglichen künftigen Herzinfarkt. Eine Verkalkung der Herzkranzarterien, insbesondere wenn sie über den Altersdurchschnitt hinausgeht, stellt demgegenüber erhöhtes Risiko dar.
Eine Gabe von Kontrastmittel ist für die Kalk Score Analyse nicht notwendig. Etabliertes Verfahren zur sogenannten erweiterten Risikostratifizierung bei bestehendem mittlerem Risiko für eine KHK
Nicht – verkalkte Koronarplaques entgehen dem Nachweis. In einem gewissen Prozentsatz liegen bei einer KHK ausschließlich nicht – verkalkte Koronarplaques vor. Die Erkrankung würde übersehen.
Ausmaß der Gefäßverkalkung korreliert nur gering mit dem Verengungsgrad einer Herzkranzarterie. Hier gibt die Darstellung der Herzkranzarterien in der CT-Angiografie des Herzens Aufschluss (s.u.).
CT Angiographie
Darstellung von Herzkranzarterien
Die CT-Angiografie (häufig synonym zu Kardio-CT verwendet) stellt innerhalb von 1-3 Sekunden das gesamte Herz dar. Dabei blickt die CT-Angiografie nicht nur in das Innere der Herzkranzarterien (sog. Luminografie), sondern ermöglicht auch eine Beurteilung der umgebenden Gefäßwand – dort, wo die Arteriosklerose entsteht.
Gesunde Herzkranzarterien können so von leichtgradigen Veränderungen bis hin zu hochgradigen Verengungen unterschieden werden vorausgegangene Untersuchungsergebnisse können und so zugeordnet und ein eventueller weiterer Behandlungsbedarf eingeschätzt werden.
Eine Gabe von Kontrastmittel ist für die Kalk Score Analyse nicht notwendig. Etabliertes Verfahren zur sogenannten erweiterten Risikostratifizierung bei bestehendem mittlerem Risiko für eine KHK
Nicht – verkalkte Koronarplaques entgehen dem Nachweis. In einem gewissen Prozentsatz liegen bei einer KHK ausschließlich nicht – verkalkte Koronarplaques vor. Die Erkrankung würde übersehen.
Ausmaß der Gefäßverkalkung korreliert nur gering mit dem Verengungsgrad einer Herzkranzarterie. Hier gibt die Darstellung der Herzkranzarterien in der CT-Angiografie des Herzens Aufschluss (s.u.).
Koronare Herzkrankheit (KHK)
Verschiedene Befunde und ihre Bedeutung
Ausschluss einer KHK
Das vollständige Fehlen von Gefäßauflagerungen (Plaques) schafft eine sehr hohe Sicherheit. Die KHK scheiden in der Regel als Ursache der subjektiven Beschwerden aus. Die Notwendigkeit einer medikamentösen Behandlung ist eher nicht gegeben. Das Risiko eines Herzinfarktes ist bei völlig unauffälligen Gefäßen äußerst gering. Ein Herzkatheter kann vermieden werden.
Koronarsklerose
Frühformen einer KHK werden diagnostiziert und können adäquat behandelt werden. Leicht- und
mittelgradige Veränderungen der Herzkranzarterien sind erkennbar bevor es zu Durchblutungsstörung
kommt.
Demgegenüber weisen Methoden, die Veränderungen einer bei Durchblutungsstörungen nachweisen
(Belastungs-EKG, Stress-Echokardiografie, Myokardszintigrafie, Stress-MRT), diese Frühformen nicht
nach.
Der Nachweis dieser leichtgradigen Veränderungen sollte zu einer besonders konsequenten Reduktion
Der eventuell bestehenden Risikofaktoren für eine KHK führen.
In der Regel ist die Einnahme eines Thrombozyten-Aggrationshemmers (z.B. ASS 100) notwendig.
Ein Herzkatheter kann vermieden werden.
Hochgradige Verengung / Verschluss einer Herzkranzarterie
Hochgradige Koronarstenosen, die Gefäßquerschnitt zu mehr als 50 - 70% verengen, sind gut erkennbar. Sie machen in der Regel eine Herzkatheteruntersuchung notwendig, in der das Gefäß erweitert und meist mit einem Stent versehen wird.
Grenzwertige Stenosen erfordern eventuell eine ergänzende funktionelle Beurteilung (z.B. mit einer Stress-Echokardiografie oder einer Adenosin-Stress-MRT), die die Frage beantwortet, ob die Beschriebene Stenose zu einer Durchblutungsstörung führt und infolgedessen erweitert werden muss.
Besteht dagegen bereits vorher eine hohe Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer höhergradigen Verengung einer Herzkranzarterie, sollte unmittelbar eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden, in der dann unmittelbar eine Ballondilatation erfolgt und eine Gefäßstütze (Stents) implantiert wird.
Stents
Erneute Verengungen nach Implantation einer Gefäßstütze (Stent) sind in der Regel gut erkennbar. Massive Herzrhythmusstörungen und die Existenz von sehr vielen Stents können die Beurteilbarkeit dieser Methode erschweren. Hier ist eventuell die Wahl einer funktionellen Methode (Adenosin Stress.MRT, u.a.) sinnvoller.
Bypässe
Bypässe sind hinsichtlich ihres Verlaufes und einer eventuellen Verengung oder Verschlusses gut beurteilbar. In der Frage möglicher Bypassveränderungen kann in der Regel so ein Herzkatheter vermieden. Die Beurteilung der häufig stark verkalkten eigentlichen Herzkranzarterien kann erschwert sein.
Kontraindikationen:
CT-Untersuchungen gelten als äußerst sicher.
Eine Platzangst (Klaustrophobie) tritt innerhalb des 80 cm breiten Ringes des Computertomografen
und auf Grund der kurzen Untersuchungszeit selten auf.
Schwangerschaft
Schwangere Patientinnen können nicht untersucht werden. Hier stehen ggf. alternative Verfahren zu Verfügung.
Hyperthyreose
Patienten die unter einer Schilddrüsen-Überfunktion leiden können leider nicht untersucht werden.
Niereninsuffizienz
Bei eingeschränkter Nierenfunktion sollte eine Nutzen-Risikoabwägung erfolgen.
Kontrastmittel-Allergie
Hier sollte die Indikation besonders kritisch abgewogen werden. Gegebenenfalls kann mit einer entsprechenden Medikamentengabe eine eventuell zu erwartende Kontrastmittelreaktion vermieden werden.
BITTE BEACHTEN!
Ist eine Kontrastmittelallergie/-unverträglichkeit bei Ihnen bekannt? Bitte informieren Sie uns darüber.